Negativzinsen umgehen: Girokonto bei zwei Finanzinstituten anlegen

Kunden von Finanzinstituten teilen ihr Geld immer öfter auf mehrere Bankkonten auf

Viele Verbraucher haben keine Lust, für ihr Erspartes Negativzinsen zu bezahlen. Inzwischen erheben viele Geldhäuser und Sparkassen ab einem Betrag von 50.000 Euro ein Negativzinsen. Immer mehr Bankkunden verteilen ihr Geld daher auf mehrere Girokonten bei unterschiedlichen Geldhäusern.

Rund 500 Kreditinstituten erheben ein Verwahrentgelt

Um Strafzinsen zu entgehen eröffnen viele Verbraucher ein Tagesgeldkonto. Bei Tagesgeldkonten gibt es zwar auch kaum Zinsen – aber Hauptsache, man muss kein Verwahrentgelt bezahlen. - Quelle: Shutterstock.com

Verbraucher mit Ersparnissen über 50.000 Euro werden heute bei vielen Kreditinstituten zur Kasse gebeten. Wie aus einer aktuellen Studie von Raisin, dem Betreiber der fusionierten Zinsportale Weltsparen und Deposit Solutions hervorgeht, erheben mittlerweile rund 500 Banken und Sparkassen das sogenannte Verwahrentgelt oder Negativzinsen. Die Grenze lag zunächst bei 100.000 Euro, wurde aber nach und nach herabgesetzt. Derzeit liegt sie bei 50.000 Euro, manche Finanzinstitute berechnen einen Aufschlag bereits ab 25.000 Euro. Offenbar reagierten immer mehr Verbraucher auf diese Situation, indem sie neue Tagesgeldkonten eröffneten und ihr Geld auf mehrere Bankinstitute aufteilten, so die Autoren der Raisin-Studie.

Mehr Tagesgeldkonten bei unterschiedlichen Finanzinstituten mit geringeren Einlagen

Auch wenn es bei den meisten Tagesgeldkonten keine Zinsen mehr gibt, profitieren Verbraucher dennoch davon, wenn sie ihr Erspartes auf verschiedene Konten bei Kreditinstituten aufteilen: wenn sie jeweils unter der Grenze für Negativzinsen bleiben, sparen sie sich das Verwahrentgelt. Das habe zu einem neuen Interesse an Tagesgeldkonten geführt, heißt es in der Studie weiter: so sei die Zahl der Tagesgeldkonten in Deutschland im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen, nachdem sie die letzten Jahre stagniert hatte. Um gut vier Prozent sei die Zahl der Tagesgeldkonten im vergangenen Jahr gestiegen, nachdem die Zuwachsraten in den fünf Jahren zuvor deutlich unterhalb von einem Prozent gelegen hätten.

Bis einschließlich dem zweiten Quartal 2021 hätten die Bankguthaben der Privathaushalte auf 2,6 Billionen Euro zugelegt, schreiben die Studienautoren. Das durchschnittliche Guthaben je Tageskonto sei dagegen um 1,9 Prozent gesunken. In den Jahren 2014 bis 2019 habe es hingegen einen durchschnittlichen Anstieg um 3,9 Prozent gegeben. In Kombination mit den rückläufigen Einlagen auf den Tagesgeldkonten sehen die Studienautoren hier ein Indiz für die Aufteilung auf mehrere Konten.

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