Finanzinstitute-Studie 2021

Bankinstitute sehen ihr Kerngeschäft durch bankfremde Konkurrenz bedroht

Die klassischen Geldhäuser sehen sich zunehmend von bankfremden Konkurrenten bedroht, die ihnen das Geschäft in Kernbereichen wie der Kreditvergabe oder der Anlage streitig machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus der Schweiz.

Geldhäuser fürchten bankferne Konkurrenz

Es sind innovative Finanzunternehmen wie Klarna, die den etablierten Bankinstituten Sorgen bereiten. - Quelle: Shutterstock.com

Die Banken fühlen sich zunehmend von bankfremden Konkurrenten bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bankenstudie 2021 des Schweizer Softwarespezialisten ti&m. Wie aus der Umfrage hervorgeht, sehen die Geldhäuser ihre Hauptwettbewerber nicht mehr innerhalb, sondern außerhalb der eigenen Branche: Nur 15 Prozent der befragten Banken würden andere Geldhäuser als ihre wichtigsten Konkurrenten betrachten. 82 Prozent hingegen sehen die größte Gefahr für das eigene Geschäft durch weltweit tätige Smartphone-Banken wie Paypal oder Klarna. 66 Prozent halten international agierende IT-Konzerne für die gefährlichste Konkurrenz.

Gefahr für das traditionelle Kerngeschäft der Finanzinstitute durch Challenger-Banken

Laut Studie sind 86 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass bankfremde Unternehmen über den Zahlungsverkehr hinaus eine wichtige Rolle im Finanzwesen einnehmen werden – gerade auch in den traditionellen Kernbereichen der Finanzinstitute wie der Kreditvergabe oder der Geldanlage. Auf die Frage, in welchem Bereich über den Zahlungsverkehr hinaus bankfremde Anbieter eine wichtige Rolle einnehmen würden, gaben die Befragten folgende Antworten:

  • 82 Prozent: Krypto- und Digitalwährungen
  • 74 Prozent: Kreditvergabe an Privatkunden
  • 64 Prozent: Geldanlage
  • 58 Prozent: Vermögensverwaltung
  • 53 Prozent: Girokonto
  • 53 Prozent: Vorsorge

Weniger besorgt um ihr Geschäft zeigen sich die Banken bei der Beratung (34 Prozent) und der Vergabe von Firmenkrediten (30 Prozent).

Statt ihren Markt zu verteidigen, würden es die Banken IT-Konzernen, Neobanken oder Vergleichsportalen sehr einfach machen, kommentiert Christof Roßbroich von ti&m die aktuelle Situation. Die bankfremden Anbieter hätten ohnehin einen Startvorteil: Sie bräuchten das Bankgeschäft weniger, um damit Geld zu verdienen, gibt Roßbroich zu bedenken. Diesen Unternehmen ginge es vorrangig darum, Kunden auf ihre Plattformen zu bringen und zu binden - die gesammelten Daten aus den Bankgeschäften könnten sie trotzdem noch über Cross Selling zu Geld machen, so der Branchenexperte.

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