Negativzinsen: Was tun?

Negativzinsen auf Gespartes: Das können Sie dagegen tun

Immer mehr Banken in Deutschland führen Negativzinsen auf das Kontoguthaben ihrer Kunden ein. Gleichzeitig sinkt der Freibetrag, ab dem dieser Strafzins gilt. In diesem Artikel erfahren Sie, warum es diese Gebühr überhaupt gibt und wie Sie diese umgehen können.

Das sind Negativzinsen

Darum führen immer mehr Banken die Strafzinsen ein: Erklärung, Höhe und Alternativen zu Giro- und Tagesgeldkonten. - Quelle: Shutterstock.com

Seit einiger Zeit scheinen Negativzinsen der neuste Trend. Immer mehr Banken führen diese Zinsen ein. Ein Vorgehen, bei dem der Bankkunde zur Kasse gebeten wird. Negativzinsen wird auf angesparten Guthaben erhoben. Wenn Sie also ein Giro- oder Tagesgeldkonto bei einer Bank führen und dort etwas Geld angespart haben, kann die Bank von Ihnen für das Geldparken Zinsen verlangen. Die Höhe des Negativzinses liegt in der Regel um die 0,5 Prozent pro Jahr.

Bei vielen Banken gibt es einen sogenannten Freibetrag, bis zu dessen grenze keine Negativzinsen erhoben werden. In den vergangenen Monaten haben aber immer mehr Banken diese Grenze nach unten verlegt. Während erst ab einem Vermögen von 100.000 Euro Strafzinsen berechnet wurden, gilt dies nun vermehrt bereits ab 50.000 Euro oder sogar 25.000 Euro.

Darum gibt es Negativzinsen

Die Bank verdient mit dem Guthaben, das bei Ihnen auf dem Konto liegt, kein Geld. Gleichzeitig hat die Europäische Zentralbank (EZB) in der jüngsten Vergangenheit den Zinssatz für Banken weiter ins Minus fallen lassen. Um diesen Verlust auszugleichen, geben die Banken und Sparkassen vermehrt den Zinssatz an den Kunden weiter.

Das bedeutet für den Verbraucher: Er muss beim Sparen noch Geld zahlen. So erheben immer mehr Banken Negativzinsen von zumeist -0,4 bis  -0,5 Prozent auf Giro- und Tagesgeldkonten. Bei Letzteren greift oft nicht einmal ein Freibetrag. Negativ verzinst wird hier ab dem ersten gesparten Euro.

Achtung: Es gibt auch Banken, die damit werben, keinen Negativzins einzuführen. Dafür wird aber für das Tagesgeldkonto eine monatliche Gebühr verlangt oder diese beim Girokonto erhöht. Hierbei spricht man von einem faktischen Negativzins. Das für die Bank verlorene Geld holt sie sich an anderer Stelle wieder zurück.

So vermeiden Sie Negativzinsen

Generell sollten Sie die Angebote der Banken immer vergleichen, um Negativzinsen aus dem Weg zu gehen. Darüber hinaus werden Negativzinsen bisher nur bei Neukunden eingeführt. Will eine Bank solch einen Strafzins bei Bestandskunden einführen, braucht das eine individuelle Vereinbarung. Sollte Ihre Bank an Sie mit solch einer Vereinbarung herantreten, sollten Sie die Bank direkt kontaktieren und mit einem Berater das Gespräch suchen. So haben Sie die Möglichkeit eventuelle individuelle Vertragsbedingungen auszuhandeln. Geht die nicht auf Ihre Forderungen ein, sollten Sie auf keinen Fall übereilt etwas unterschreiben. Zudem ist es dann sinnvoll über einen Wechsel der Bank nachzudenken. Nicht jede Bank erhebt Negativzinsen beziehungsweise einige Banken bieten noch einen höheren Freibetrag.

Um einem Negativzins aus dem Weg zu gehen, sollten Sie nur niedrige Beträge anlegen, die den Freibetrag nicht überschreiten. Wenn Sie einen größeren Betrag an Guthaben besitzen, können Sie dieses auf mehrere Konten verteilen, sodass Sie die freibetragsgrenze nicht überschreiten.

Zudem sollten Sie über alternative Anlagemöglichkeiten nachdenken. Setzen Sie lieber auf Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen sowie ETFs und Investmentfonds. Bei diesen eher langfristigen Anlageformen werden Kursschwankungen ausgeglichen und Sie erzielen sogar noch eine Rendite. Sie gehen also in der Regel mit einem Plus raus. Negativzinsen werden hier nicht erhoben.

Wenn Sie sich unsicher sind und nicht weiter wissen, können Sie sich unabhängig und individuell beraten lassen – zum Beispiel von der Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe.

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