Girocard: Was ist der Unterschied zur EC-Karte? Was sind die Vorteile?

DIE GIROCARD STELLT SICH VOR

Die Girocard ist die Standardgeldkarte für bargeldloses Bezahlen im Handel sowie das Abheben von Bargeld. Die Girocard ist vielen Deutschen noch unter der Bezeichnung EC-Karte bekannt. In der Regel wird beim Bezahlen im Geschäft oder Abheben am Geldautomaten das Geld sofort vom Girokonto abgebucht. Anders sieht das bei einer Girocard mit Prepaid-Funktion aus. Hier muss zuvor erst ein Guthaben draufgeladen werden, das dann für Bezahlvorgänge genutzt werden kann. Maximal können Sie einen Betrag von 200 Euro draufladen.

Bargeld abheben können Girocard-Besitzer kostenlos an den Geldautomaten der eigenen Bank und des Automatenverbundes wie Cash Group oder Cashpool. Ein Beispiel: Sind Sie Kunde bei der Deutschen Bank, dürfen Sie unter anderem kostenlos Geld an Automaten der Commerzbank und Postbank abheben.

FUNKTIONSWEISE DER GIROCARD

 

Hinter dem Girocard-System stecken das Bezahlverfahren Electronic Cash sowie die deutschen Geldautomaten. Wenn Sie mit der Girocard im Geschäft bezahlen, geht das Geld in der Regel sofort von Ihrem Konto ab. Für den Bezahlvorgang gibt es mehrere Möglichkeiten:

• PIN-Eingabe
• elektronisches Lastschriftverfahren (per Unterschrift)
• kontaktloses Bezahlen (per NFC; Funktion erkennbar an dem Funkwellen-Symbol neben dem Girocard-Logo)
• Girogo (Prepaid-Funktion)

DANN KÖNNEN SIE DIE GIROCARD IM AUSLAND NUTZEN

Auch wenn die Girocard ein deutsches Bezahlsystem ist, können Sie Ihre Geldkarte auch im Ausland nutzen. Die deutschen Banken kooperieren dafür mit Anbietern wie Mastercard (Maestro) und Visa (V-Pay). Welchen Anbieter Ihre Girocard unterstützt, erkennen Sie an dem entsprechenden Symbol auf der Karte.

Wenn Maestro der Partner Ihrer Girocard ist, können Sie weltweit an allen Akzeptanzstellen von Mastercard mit Ihrer Karte Geld abheben und in Geschäften bezahlen. Unterstützt Ihre Girocard V-Pay, ist die Kartenzahlung auf das europäische Ausland beschränkt. In Ländern außerhalb der EU müssen Sie auf eine Kreditkarte zurückgreifen.

In diesen Ländern kann V Pay genutzt werden:

• Staaten der Europäischen Union (EU)
• Andorra
• Gibraltar
• Island
• Israel
• Liechtenstein
• Monaco
• Norwegen
• San Marino
• Schweiz
• Türkei
• Vatikanstadt

DIESE GEBÜHREN WERDEN FÜR DIE NUTZUNG ERHOBEN

In der Regel wird die Girocard kostenlos zum Girokonto angeboten. Es kommt aber vor, dass Banken für die Ausgabe der Karte eine geringe Gebühr verlangen, ebenso wie bei einer Zweitkarte oder bei einer Ersatz-Girocard nach Verlust der ersten.

Weitere Gebühren können bei der Nutzung der Girocard entstehen – etwa, wenn Sie Geld an einem Automaten abheben, der nicht im Automatenverbund ist. Auch für die Nutzung im Ausland können Gebühren anfallen, die von dem jeweiligen Automatenbetreiber festgelegt werden. Entstehende Gebühren müssen aber immer vor dem Abheben am Automaten angezeigt werden.

Auch für das Bezahlen im Ausland via Maestro und V-Pay können beim Bezahlen oder Geldabheben Gebühren anfallen. Schauen Sie dafür in das Preis- und Leistungsverzeichnis der eigenen Bank.

GIROCARD VERLOREN: DAS KÖNNEN SIE TUN

Wenn Sie Ihre Girocard verloren haben, sollten Sie umgehend die Notrufnummer 116 116 wählen, um die Karte sperren zu lassen. Aus dem Ausland wählen Sie die Vorwahl für Deutschland (0049) davor. Zusätzlich ist es ratsam, den Verlust der Polizei zu melden. Dort können Sie die Karte über das sogenannte KUNO-System sperren lassen. Somit können Diebe nicht mehr mit der Karte bezahlen, indem sie auf dem Kassenzettel unterschreiben.

DAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE EINER GIROCARD

Der große Vorteil der Girocard ist ohne Zweifel, dass sie in der Regel kostenlos zu einem Girokonto herausgegeben wird. Hierzulande ist die Karte vielseitig einsetzbar. Sie können damit im Handel bargeld- und kontaktlos bezahlen, Geld abheben oder einzahlen sowie Kontoauszüge holen.

Ein Nachteil ist, dass das Konto beim Bezahlen mit der Girocard zeitnah – zumeist ein bis zwei Tage nach dem Einkauf – belastet wird. Das heißt: Sie sollten immer genügend Geld auf dem Girokonto haben – oder über einen Dispo verfügen. Reicht das Geld nicht aus, wird der Bezahlvorgang an der Kasse abgebrochen und Sie müssen den Betrag auf anderem Weg begleichen, zum Beispiel bar oder per Kreditkarte. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Girokarte an ein Girokonto gebunden und der Einsatz im Ausland mitunter begrenzt möglich ist.